Peinliche Politik im Bundeshaus

Ein Bravo an die Akti­vi­stin­nen und Akti­vi­sten in Bern! Der tolle Über­ra­schungs­coup mit dem Kli­ma­camp auf dem Bun­des­platz ist die rich­tige Ant­wort auf das viel zu zahme CO2-Gesetz, das die Poli­ti­ke­rIn­nen vor zwei Wochen im Bun­des­haus ver­ab­schie­det haben.

Mit ihrer Aktion for­dern die Kli­ma­ak­ti­vi­stIn­nen des­halb bal­dige und wir­kungs­vol­len Mass­nah­men, um die Treib­haus­gas­emis­sio­nen in unse­rem Land dra­stisch zu redu­zie­ren. Nur so kön­nen wir den Kli­ma­wan­del brem­sen – dies ihre Botschaft.

Lei­der ver­steht jedoch ein Gross­teil der Poli­ti­ke­rIn­nen im Bun­des­haus (und nicht nur dort) bis heute nicht, um was es geht. Stän­de­rats­prä­si­dent Stöckli (SP!) stellt sich mit mar­ki­gen Sprü­chen gegen die «ille­gale Aktion» und for­dert eine umge­hende Räu­mung – damit die heh­ren Volks­ver­tre­te­rIn­nen nicht län­ger der Belä­sti­gung durch ihre junge, enga­gierte Bevöl­ke­rung aus­ge­setzt sind, wenn sie ins Bun­des­haus wandeln.

Ille­gal sei die Aktion in der Tat, räumt auch der Ber­ner Stadt­prä­si­dent Alec von Graf­fen­ried ein. Immer­hin atte­stiert er der Aktion aber Legi­ti­mi­tät – ange­sichts der Dring­lich­keit, die das Thema Kli­ma­wan­del erfor­dere. So lässt er die Akti­vi­stIn­nen erst ein­mal gewäh­ren. Das kommt im Bun­des­haus jedoch gar nicht gut an.

Sofort reicht SVP-Turbo Aeschi im Natio­nal­rat einen Ord­nungs­an­trag ein, der ver­langt, dass die Stadt Bern die «ille­gale Kund­ge­bung» auf dem Bun­des­platz bis am Diens­tag­mor­gen um acht Uhr räumt. Ille­gal sei das Kli­ma­camp, weil ein Gesetz wäh­rend der Ses­sion der eid­ge­nös­si­schen Räte Mani­fe­sta­tio­nen auf dem Bun­des­platz verbietet.

Voll­kom­men legal hin­ge­gen war die Ampu­tie­rung des CO2-Geset­zes durch die lob­by­isten­be­ein­fluss­ten Par­la­men­ta­rie­rIn­nen, genauso wie die Mil­li­ar­den für die Unter­stüt­zung der Swiss. Legal nach wie vor auch der Ein­bau von Ölhei­zun­gen, all die unnö­ti­gen Auto­fahr­ten oder die minu­ten­lan­gen Loops und Sturz­flüge, die ein lär­men­der Pri­vat­flie­ger kürz­lich über dem Bie­ler­see zum Besten gab – beglei­tet von schwar­zen Abgas­schwa­den im blauen Himmel.

Das alles stört und küm­mert die Mehr­heit unse­rer Volks­ver­tre­te­rIn­nen nicht. Ein Kli­ma­camp besorg­ter Bür­ge­rin­nen und Bür­ger auf dem Bun­des­platz hin­ge­gen schon. Des­halb stimmt der Natio­nal­rat am spä­ten Mon­tag­abend Aeschis Ord­nungs­an­trag mit 109 Ja gegen 83 Nein zu.

Die Ver­ur­sa­che­rIn­nen des lah­men CO2-Geset­zes, wel­che die Aktion auf dem Bun­des­platz über­haupt nötig mach­ten – Gössi, Fiala und Co. von der FDP – unter­stüt­zen den Ord­nungs­an­trag genauso wie Hum­bel und ihre CVP-Kol­le­gin­nen… Das gesamte bür­ger­li­che Lager schart sich hin­ter die SVP.

Ein wei­te­rer Beweis dafür, wie drin­gend not­wen­dig die Kli­ma­be­we­gung ist – und wie wich­tig ihre Aktio­nen sind. Wei­ter so, Rise Up for Change!

Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.