REPORTAGEN

Geld, Gier und Geschäft

Eine Berliner Reportage von Gabriela Neuhaus

 

Um die einst hoch gelob­te und von Architekten aus aller Welt beach­te­te Wohnanlage am Lützowplatz, mit­ten in Berlin, ist es längst still gewor­den. Der Postbote been­det sei­ne Runde hier immer schnel­ler: die Mehrzahl der Briefkästen ist zuge­klebt, die Häuserzeile im Hof bereits platt gemacht und vom Erdboden ver­schwun­den. Keine dreis­sig Jahre nach dem Einzug der ers­ten Mieter. Wo einst Kinder in den Gärten und auf dem Spielplatz der Siedlung her­um­tob­ten, steht jetzt ein Bauzaun. Dahinter wuchert Unkraut.

Dass die Frontreihe der eins­ti­gen Vorzeigehäuser zum Lützowplatz hin über­haupt noch steht, ist ein­zig ihren Bewohnerinnen und Bewohnern zu ver­dan­ken. Über zehn Jahre kämpf­ten sie für die Erhaltung ihrer inner­städ­ti­schen Wohnoase und gegen die Zermürbungstaktik eines mil­li­ar­den­schwe­ren Investors aus dem fer­nen Bayern.

Das war ein­mal eine gute Gemeinschaft hier“, seufzt Dorothea Oellrich und schüt­telt trau­rig den Kopf. In ihrer Wohnküche duf­tet es nach Kaffee und Kuchen. Sie liebt es, Gäste zu ver­wöh­nen. Auch für ihre gefie­der­ten Freunde, die Kohlmeisen und Spatzen, hält sie stets klei­ne Leckereien bereit, wenn sie zur Balkontür hereinflattern.

Draussen, auf der gros­sen Terrasse im drit­ten Stock, grünt und blüht es sogar jetzt, im Spätherbst noch. „So üppig wie in die­sem Jahr, haben die Engelstrompeten noch nie geblüht“, schwärmt die 85jährige Rentnerin. Die ban­ge Frage, was im kom­men­den Jahr aus ihren Pflanzen wird, lässt sie gar nicht erst auf­kom­men. Lieber erzählt sie von damals.

 

Wie sie 1985 mit ihrem Karl in die nagel­neue Wohnung ein­ge­zo­gen ist und er ihr ver­spro­chen hat, dass sie hier nun für immer blei­ben kön­ne. Nur zwei Jahre spä­ter war Karl tot. Erst da habe sie den wirk­li­chen Wert ihres Daheims ken­nen gelernt: „Wir Nachbarn waren wie eine Familie und haben uns gut ver­stan­den, ohne dass wir stän­dig zusam­men­gluck­ten. Bald kamen die ers­ten Kinder und die jun­gen Eltern freu­ten sich, wenn sie die Kleinen bei mir abge­ge­ben konnten.“

Es sind aber nicht nur Erinnerungen, die Dorothea Oellrich dazu bewo­gen haben, bis zuletzt zu blei­ben und zu kämp­fen. Ihr, die wäh­rend des Kriegs in zer­bomb­ten und halb zer­stör­ten Häusern gelebt hat, will nicht in den Kopf, dass ihre mit viel Liebe ein­ge­rich­te­te Wohnung aus purer Profitgier zer­stört wer­den soll.

Daran, dass es wirk­lich soweit kom­men wür­de, moch­te auch der Rentner Siegfried Piotrzkowski lan­ge nicht glau­ben. Er ver­trau­te auf Recht und Gerechtigkeit. Zumal er Tausende von Euros in den Innenausbau sei­ner Wohnung inves­tiert hat, in der Annahme, dass er hier auf Dauer blei­ben wür­de. Schliesslich ist er nicht mehr der Jüngste, die Zeiten sei­nes Nomadenlebens längst vor­bei. Nie wäre er auf die Idee gekom­men, dass man ihn, den ordent­li­chen und stets pünkt­lich zah­len­den Mieter, ein­mal ver­trei­ben könn­te. Doch mitt­ler­wei­le sind sein Glaube an Politik und Behörden, zu guter Letzt sogar an die Unabhängigkeit der Justiz, völ­lig dahin. Was bleibt sind Bitterkeit und Ohnmacht.

Als Bürgerin fühlt man sich völ­lig aus­ge­lie­fert“, klagt auch Angelika Sauermann, die in ihrer Parterrewohnung am Lützowplatz zwan­zig Jahre lang als Tagesmutter Kinder betreut hat. Ihre Nachbarin, Gisela Eckstein fasst zusam­men: „Eine ver­gleich­ba­re Wohnqualität, mit­ten in der Stadt und für uns Normalverdienende erschwing­lich, fin­det man nie wie­der. — So etwas könn­te heu­te auch gar nicht mehr gebaut wer­den, weil es sich für den Investor nicht rechnet.“

Für die dama­li­ge Architekturstudentin war es Liebe auf den ers­ten Blick. Als sie Mitte der 1980er Jahre die Entwürfe für das Projekt des Stararchitekten Mathias O. Ungers am Lützowplatz erst­mals zu Gesicht bekam, wuss­te Gisela Eckstein sofort: „Dort will ich ein­mal woh­nen.“ Vor allem die gross­zü­gi­gen, unkon­ven­tio­nel­len Wohnungsgrundrisse und Terrassen hat­ten es ihr ange­tan. Als Fachfrau schätz­te sie aber auch weni­ger augen­fäl­li­ge Qualitäten wie den für dama­li­ge Verhältnisse aus­ge­zeich­ne­ten Schallschutz und die Wärmedämmung in den Häusern.

Die beson­de­re Qualität der Siedlung am Lützowplatz weist aber weit über die ein­zel­nen Wohnungen hin­aus: Während kur­zer Zeit leb­te hier, an einer der meist befah­re­nen Strassen der Stadt und doch im Grünen, eine sozi­al durch­misch­te und mul­ti­kul­tu­rel­le Gemeinschaft. Möglich gewor­den war dies dank einer beson­de­ren Konstellation in den 1980er Jahren, als die Westberliner Stadtbehörden die IBA 1984–87 lan­cier­ten: Von die­ser Internationalen Bauausstellung erhoff­te man sich neue Impulse für inner­städ­ti­sches Wohnen, um dem dama­li­gen Exodus aus der Stadt Gegensteuer zu geben.

Zu den visio­nä­ren Wohnideen, die im Rahmen der IBA umge­setzt wur­den, gehör­te auch die 86 Wohnungen umfas­sen­de Anlage am Lützowplatz. Die Stadt stell­te dafür auf einer Kriegsbrache in Sichtweite der Mauer ein 11’500 Quadratmeter gros­ses Grundstück zur Verfügung sowie Subventionen in der Höhe von 22 Millionen D‑Mark.

Das war eine statt­li­che Summe, reich­te aber nicht, um den ursprüng­li­chen Entwurf von Mathias O. Ungers eins zu eins umzu­set­zen. Angesichts des knap­pen Budgets ent­schied sich die Bauherrschaft für die Beibehaltung der ein­ma­li­gen Grundrisse und Grünräume, spar­te dafür aber andern­orts, wie etwa bei der Fassadengestaltung. Dies führ­te dazu, dass sich der Stararchitekt spä­ter auch kri­tisch über die bau­tech­ni­sche Umsetzung sei­nes Vorzeigeprojekts äusserte.

Die Mieterinnen und Mieter jedoch erkann­ten sehr bald die Besonderheiten der Überbauung und schät­zen die Lebensqualität, für die der Architekt mit sei­nem Siedlungskonzept die Grundlage geschaf­fen hat­te. Von Anfang an waren die neu­en Wohnungen am Lützowplatz äus­serst begehrt.

Anlässlich der letz­ten Gerichtsverhandlung, in der die Mieter noch ein­mal um ihr Bleiberecht kämpf­ten, erin­ner­te sich einer der letz­ten noch geblie­be­nen Bewohner: „Über zehn Jahre lang haben wir uns damals dar­um bemüht, in die­ser Siedlung unter­zu­kom­men. Als wir end­lich ein­zie­hen konn­ten, ging ein Traum in Erfüllung.“

Ursprünglich wur­de nur ein Drittel der Wohnungen auf dem frei­en Markt ange­bo­ten. Den Rest ver­mit­tel­te die Stadt als Sozialwohnungen. „Das war per­fekt und führ­te zu einer tol­len Mischung,“ sagt Gisela Eckstein, die damals als Studentin eben­falls in den Genuss einer Mietreduktion kam. „Jeder zahl­te soviel er konn­te. Probleme hat das nie gege­ben, im Gegenteil. Wir waren schon mul­ti-kul­ti, als es den Begriff noch gar nicht gab. Da wohn­ten Türken, Italiener, Araber, Perser, Amerikaner – und als Ende der 1980er Jahre immer mehr Aussiedler in den Westen zogen, brach­te die Stadt hier Familien aus Bulgarien, Rumänien und Russland unter.“

Auch die vier­köp­fi­ge Familie Schwarz aus St. Petersburg zog 1987 in eine Duplex-Gartenwohnung am Lützowplatz. „Deutsch lernt man nicht auf der Strasse,“ erin­nert sich Margerita Schwarz. „Hier in der Siedlung konn­ten wir unse­re Sprachkenntnisse im direk­ten Kontakt mit den Nachbarn ver­bes­sern.“ Die archi­tek­to­ni­sche Gestaltung der inein­an­der ver­schach­tel­ten Häuser und Gärten för­der­te das gegen­sei­ti­ge Kennenlernen. „Wir haben 1000 Sachen zusam­men gemacht. Wenn ich spät von der Arbeit kam, brauch­te ich mich nicht zu sor­gen. Ich wuss­te, dass mei­ne Kinder nie allein draus­sen stehen.“

Margerita Schwarz ist kaum zu brem­sen, wenn sie von ihrer eins­ti­gen Nachbarschaft schwärmt. „In Berlin kämpft man jetzt vie­ler­orts gegen die Bildung von Migranten-Ghettos“, fährt sie fort. „Hier hat­ten wir die Lösung. Wenn wir gemein­sam Feste fei­er­ten, sass die gan­ze Welt am Tisch. Jeder brach­te sei­ne eige­nen Spezialitäten mit. Wir hät­ten jedem Fünfsterne-Koch Konkurrenz gemacht.“

Natürlich gab es auch Streit. Wo über 80 Mietparteien in Sicht- und Hörweite von­ein­an­der leben, gehö­ren Konflikte zum Alltag. „Die haben wir gemein­sam gelöst“, sagt Leo Schwarz und fügt bei: „Für die Kinder war das eine wun­der­ba­re Lebensschule, in der sie gelernt haben, Probleme zu lösen und mit­ein­an­der umzu­ge­hen.“ Dass dies nun alles vor­bei sein soll und sie aus ihrer Wohnung ver­trie­ben wer­den, ist für das Ehepaar Schwarz ein schwe­rer Schlag. Nach ihrer Flucht aus Russland glaub­ten sie, in Deutschland end­lich in einem Rechtsstaat ange­kom­men zu sein, der sei­ne Bürgerinnen und Bürger schützt.

Gut mög­lich, dass die letz­ten Bewohner, die geblie­ben sind, die Vergangenheit ein Stück weit ver­klä­ren. Unbestritten ist und bleibt aber, dass Ungers mit sei­ner Siedlung am Lützowplatz ein Wurf gelun­gen war, der dem Ideal von geleb­ter Nachbarschaft und Integration sehr nahe gekom­men ist.

Einen Negativpunkt hat­te die Siedlung aller­dings, den lang­jäh­ri­ge Mieterinnen und Mieter immer wie­der erwäh­nen: Bis zur Wende lag der Lützowplatz im Mauerrandgebiet, in unmit­tel­ba­rer Nachbarschaft von Autoimbiss und Strassenstrich. „Auf dem Schulweg muss­ten die Kinder stets beglei­tet wer­den,“ erin­nert sich Gisela Eckstein, deren Töchter heu­te längst erwach­sen sind. „Was haben wir nicht alles für Aktionen initi­iert, um die­ses Rotlichtviertel weg­zu­be­kom­men und die Gegend siche­rer zu machen!“ Unablässig hät­ten sie für die Aufwertung des Quartiers gekämpft. Da sei­en sie Pioniere gewesen.

Der Durchbruch gelang jedoch erst nach dem Fall der Mauer, als der Lützowplatz sozu­sa­gen über Nacht ins Zentrum der Stadt gerückt und zu einer soge­nannt guten Adresse gewor­den war. Darüber soll­ten sich die Bewohnerinnen und Bewohner der Ungers-Bauten aller­dings nicht lan­ge freu­en kön­nen: Ausgerechnet die lang ersehn­te Verbesserung, für die sie sich so ein­ge­setzt hat­ten, führ­te bald zu ihrer Verdrängung.

Mitte der 1990er Jahre ging die dama­li­ge Eigentümerin der Wohnanlage Konkurs, die Liegenschaften kamen unter Zwangsverwaltung. Gleichzeitig ver­schwand ein Bebauungsplanverfahren, das bereits 1988 zur lang­fris­ti­gen Sicherung der IBA-Siedlung ein­ge­lei­tet wor­den war, in den Schubladen der Stadtplaner. Es bestehe kein Handlungsbedarf, hiess es damals von­sei­ten der Verwaltung. Eine fata­le Fehleinschätzung, wie sich spä­ter her­aus­stel­len sollte.

Natürlich lies­sen die Turbulenzen um die Besitzverhältnisse die Mieter am Lützowplatz nicht kalt. Als ihre Wohnungen 1998 unter den Hammer kamen, ver­folg­te Uwe Ackermann die Versteigerung vor Ort. Dreizehn Jahre spä­ter wird er vor Gericht zu Protokoll geben: „Der klei­ne Mann fiel sofort auf – der war völ­lig ver­bis­sen und hat allen erklärt, er müs­se die Häuser unbe­dingt haben. Er liess nicht locker, bis er den Zuschlag hatte.“

Mit dem Verkauf der Ungers-Liegenschaften an den „klei­nen Mann“ Alfons Doblinger, bzw. sei­ne Immobilienfirma DIBAG aus München, war das Ende der Idylle am Lützowplatz besie­gelt. Schon damals gehör­te der Immobilienspekulant in Deutschland zu den erfolg­reichs­ten sei­ner Zunft, aller­dings mit zwei­fel­haf­tem Ruf: Mit ..….….….….….….….….…… .….….….….….….….….….….….….…. .….. .….….….….….….….….. (*) An- und Verkäufen von Liegenschaften und Firmen hat­te sich der Selfmademan aus Bayern laut dem Forbes-Magazin bereits Ende der 1980er Jahre ein Privatvermögen von 270 Millionen DM erwirt­schaf­tet. Deutschlandweit erst­mals in die Schlagzeilen gera­ten ist er mit dem Kauf von 33’000 Wohnungen der Neuen Heimat Bayern, für die Doblinger 1990 eine Milliarde Mark hin­ge­blät­tert hat.

.… .….….….….….….…. .….….….….. .….. .… .….… .….…. .….….….….. .….….….….. .….. .….….…… .….….….….…. .…..  (*). Mit sei­nem Firmenimperium ver­folgt er ein ein­zi­ges Ziel: höchst­mög­li­che Rendite und rück­sichts­lo­se Vermehrung sei­nes Reichtums. Dies alles schien jedoch in Berlin nie­man­den zu kümmern.

Ein Blick auf den Stadtplan genügt, um zu ver­ste­hen, wes­halb der umtrie­bi­ge Alfons Doblinger die wenig lukra­ti­ven Wohnungen am Lützowplatz auf Teufel komm raus haben woll­te: Sein Interesse galt nicht den viel gelob­ten Liegenschaften, son­dern ein­zig und allein dem Grundstück. Die Wende hat­te den Lützowplatz mit einem Schlag vom Mauerrandgebiet ins Stadtzentrum kata­pul­tiert und das einst unat­trak­ti­ve Gebiet zur begehr­ten Adresse im Zentrum Berlins gemacht.

So krieg­te die Ungers-Siedlung gleich rei­hen­wei­se pro­mi­nen­te Nachbarn: Zuerst das Konrad-Adenauer-Haus, die künf­ti­ge CDU-Parteizentrale. Dann rund­her­um, auf ehe­ma­li­gem Brachland, das Diplomaten- und Nobelviertel Köbis-Dreieck. Und etwas wei­ter, aber immer noch in Gehdistanz, schos­sen die neu­en Hochhäuser am Potsdamer-Platz in die Höhe.

Der cle­ve­re Investor aus München hat­te das Rendite-Potenzial, das sich mit der Versteigerung der Lützowplatz-Häuser abzeich­ne­te, schnell erkannt und sich die Immobilie gesi­chert. Als alter Fuchs in der Branche mach­te er sich kei­ne all­zu gros­sen Sorgen über die für die Verwirklichung sei­ner Immobilienträume not­wen­di­ge Entmietung.

Als ihm zwei Jahre spä­ter der Berliner Liegenschaftsfonds auch noch das Grundstück zu einem Schnäppchenpreis über­liess, muss er sich bereits am Ziel gewähnt haben: Noch bevor der Kaufvertrag defi­ni­tiv unter­zeich­net war, reich­te die DIBAG im März 2001 beim Bezirksamt Mitte einen Abbruchantrag für die IBA-Häuser ein, um an deren Stelle unter maxi­ma­ler Ausnützung der Grundstückfläche einen Rendite ver­spre­chen­den Gewerbe und Bürokomplex hochzuziehen.

Da waren die inter­na­tio­nal gefei­er­ten Ungers-Bauten gera­de mal 17 Jahre alt. Bei der Stadt reagier­te man ent­spre­chend kon­ster­niert und rieb sich die Augen. „Nie hät­te ich auch nur in Erwägung gezo­gen, dass so etwas im Westen mög­lich ist“, sagt Dorothee Dubrau, die damals als Baustadträtin des Bezirks Mitte für das Geschäft zustän­dig war. Sofort ver­such­te die in Ostberlin auf­ge­wach­se­ne grü­ne Politikerin und Architektin, ein Abbruchverbot zu erwirken.

Unterstützt wur­de ihr Vorstoss vom ein­fluss­rei­chen dama­li­gen Senatsbaudirektor Hans Stimmann. In einem Schreiben an den Liegenschaftsfonds hielt er unmiss­ver­ständ­lich fest, dass ein Abriss geför­der­ter Wohnungen zuguns­ten eines Büroneubaus „die Bemühungen unter­lau­fen wür­den, die Berliner Innenstadt für brei­te Bevölkerungsschichten attrak­tiv zu gestalten“.

Darauf kon­ter­te der Liegenschaftsfonds, dass ein Abbruchverbot den Investor dazu ver­an­las­sen könn­te, vom Kaufvertrag für das Grundstück zurück­zu­tre­ten. Dies wie­der­um woll­te man bei der Stadt nicht ris­kie­ren und ver­zich­te­te des­halb auf eine ent­spre­chen­de Vertragsklausel. „Die Stadt woll­te preis­wer­tes Wohnen ermög­li­chen, gleich­zei­tig brauch­te sie Geld. Dieser gene­rel­le Widerspruch war immer da – und meist schlug das Pendel in sol­chen Fällen Richtung Geld“, fasst Dorothee Dubrau rück­bli­ckend zusammen.

Hinter den Kulissen war das Seilziehen um ein Abbruchverbot seit Monaten im Gang, als end­lich auch die direkt Betroffenen von Alfons Doblingers Absichten erfuh­ren. Ein Flyer, ver­fasst von Mitgliedern des Bündnis 90/Die Grünen, infor­mier­te die Mieterinnen und Mieter über die Abrissgelüste ihres Hausherrn und bot Unterstützung.

Ein Schock sei das gewe­sen, erin­nert sich Dorothea Oellrich. Obschon man bereits seit eini­ger Zeit ungu­te Entwicklungen regis­triert hat­te. So wur­de bei­spiels­wei­se der Unterhalt der Liegenschaften seit der Übernahme durch die DIBAG noto­risch ver­nach­läs­sigt. Wer die Verwaltung auf not­wen­di­ge Reparaturarbeiten hin­zu­wei­sen wag­te, wur­de mit dem Hinweis, es hand­le sich um „Bagatellen“, abgewimmelt.

Ein kla­res Signal erhielt Familie Sauermann, die gleich nach dem Handwechsel von 1998 das Gespräch mit der neu­en Hausbesitzerin gesucht hat­te. „Wir woll­ten die Wohnung kau­fen, um sicher zu gehen, dass wir blei­ben kön­nen“, erin­nert sich Angelika Sauermann. „Die DIBAG hat unser Vorhaben aber rund­um abge­lehnt und uns durch die Blume klar gemacht, dass die Häuser leer gemie­tet würden.“

Als die laten­te Bedrohung nun hand­fest wur­de, reagier­ten die Mieter vom Lützowplatz ent­schlos­sen und soli­da­risch: Am 9. September 2001, am Tag der Anschläge aufs Worldtrade Center in New York, grün­de­ten sie eine Interessengemeinschaft, um gemein­sam für die Erhaltung ihrer Oase zu kämp­fen. An deren Spitze stell­ten sich Peter Nitsch und Claudia Kleiner, bei­des Mieter der ers­ten Stunde. Über Jahre hin­weg setz­ten sie sich von da weg mit uner­müd­li­chem Engagement für die Erhaltung der Stadtutopie am Lützowplatz ein.

Anfänglich mit beacht­li­chem Erfolg: Alle Berliner Tageszeitungen, aber auch Rundfunk und Fernsehen berich­te­ten pro­mi­nent über die Gründung der IG Lützowplatz und deren Anliegen. Die Abendschau zeig­te Bilder von Mieterinnen und Mietern mit Transparenten, die vor dem Bezirksamt für die Fertigstellung des lie­gen geblie­be­nen Bebauungsplans demonstrierten.

Stadträtin Dubrau und Senatsbaudirektor Stimmann äus­ser­ten im TV-Beitrag erneut ihr Befremden über das Ansinnen des Investors. Und Claudia Kleiner, mitt­ler­wei­le offi­zi­el­le Sprecherin der IG Lützowplatz, bezich­tig­te die DIBAG der Lüge, weil sie unre­pa­rier­ba­re Baumängel als Grund für den Abriss vorschiebe.

In der Tat hat­te der „klei­ne Mann“ Alfons Doblinger bald gemerkt, dass sein Antrag auf Abriss der inter­na­to­nal bekann­ten IBA-Bauten chan­cen­los blei­ben wür­de, wenn er nicht eine stich­hal­ti­ge Begründung lie­fer­te. Deshalb liess er von der renom­mier­ten Berliner CRP Ingenieurgemeinschaft Cziesielski, Ruhnau und Partner GmbH eine Studie erstel­len, wel­che die Wirtschaftlichkeit einer all­fäl­li­gen Sanierung abklä­ren sollte.

Zwei Jahre spä­ter, als sich das Gerangel um eine Abbruchbewilligung immer noch hin­zog, ging ein wei­te­rer Auftrag für eine Machbarkeitsstudie an Mathias O. Ungers, den Erbauer der Anlage. Ganz im Sinne des Auftraggebers kamen bei­de Gutachten zum Schluss, dass die Sanierung der Anlage immense Kosten ver­ur­sa­chen wür­de, die sich für den Investor nie­mals rechneten.

Damit glaub­te die DIBAG, die rich­ti­gen Argumente für den Abbruch der Liegenschaften in der Hand zu haben. Bei der Stadt war man jedoch nicht bereit, bedin­gungs­los dar­auf ein­zu­tre­ten. Baustadträtin Dorothee Dubrau konn­te gegen­über dem Investor schliess­lich durch­set­zen, dass ein Teil des Areals auch bei einer künf­ti­gen Neubebauung für Wohnungen reser­viert wer­den müs­se. Dieser Forderung, die zu einem spä­te­ren Zeitpunkt in einem Bebauungsplan noch kon­kre­ti­siert wer­den soll­te, kam die DIBAG bei der Ausschreibung eines Wettbewerbs für die Neubebauung des Grundstücks nach.

Dessen ers­ter Preis ging an das Projekt der Berliner Architekten Modersohn & Freiesleben: Eine Überbauung, auf Mischnutzung der geho­be­nen Preisklasse aus­ge­rich­tet, mit wel­cher der Investor auf den Markt reagie­ren kann. Im hin­te­ren Teil Luxuswohnungen, gegen die Strasse hin Raum für Büros, Gewerbe und ein Hotel. Ein Allerwelts-Renditeobjekt, wie sie heu­te zu Dutzenden gebaut wer­den — ohne Gesicht und Vision.

Mit die­sem Entwurf in der Hand, erach­te­te die DIBAG den Moment für gekom­men, nun auch die direkt Betroffenen aus ers­ter Hand zu infor­mie­ren. Viereinhalb Jahre nach dem ers­ten Abbruchgesuch stand, als Folge der kon­se­quen­ten Entmietungspolitik, bereits über die Hälfte der Wohnungen leer. Der Zustand der Liegenschaften ver­schlech­ter­te sich lau­fend. Trotzdem kämpf­ten die ver­blie­be­nen Mieter wei­ter für die Rettung ihres mitt­ler­wei­le stark ram­po­nier­ten Paradieses. Noch immer hoff­ten sie auf eine ver­söhn­li­che Lösung.

Stattdessen lag eines Tages, kurz vor Weihnachten 2006, die Kündigung im Briefkasten. Inklusive der Aufforderung, die­se inner­halb von acht Wochen, schrift­lich zu akzep­tie­ren. Wer sich nicht dar­an hal­te, droh­te die DIBAG, müs­se „damit rech­nen, dass eine Räumungsklage bereits vor dem 1.7.2007 erho­ben wird.“ Dies führ­te zu einem wei­te­ren Exodus aus der Siedlung. Zurück blieb eine klei­ne Gruppe von zuneh­mend ver­zwei­fel­ten Idealisten, die wei­ter­hin mit allen ihnen zur Verfügung ste­hen­den Mitteln für die Modellsiedlung am Lützowplatz kämpften.

Zuerst mit einem Appell an die Menschlichkeit. Claudia Kleiner und Peter Nitsch tra­fen Alfons Doblinger per­sön­lich. Anfänglich waren sie beein­druckt vom Gespräch. Ein umgäng­li­cher Mann, auf­ge­stie­gen aus ein­fa­chen Verhältnissen und in baye­risch-katho­li­schen Werten ver­haf­tet, sagt Claudia Kleiner. Mit dem man gut habe reden kön­nen, von Mensch zu Mensch. Gebracht hat das aller­dings nichts:  Die DIBAG ver­such­te unver­min­dert wei­ter, die Häuser am Lützowplatz end­lich leer zu kriegen. 

Siegfried Piotrzkowski recher­chier­te tage- und näch­te­lang im Internet und ver­fass­te juris­tisch fun­dier­te Abhandlungen, in denen er auf­zeigt, wie die IBA-Wohnanlage geschützt wer­den könn­te. Mit sei­nen Erwägungen blitz­te der ehe­ma­li­ge Beamte jedoch sowohl beim Denkmalschutz, wie beim Bund der Steuerzahler und beim Rechnungshof von Berlin ab.

Baufachfrau Gisela Eckstein ver­such­te, gemein­sam mit ihrem Nachbarn, dem per­si­schen Bauingenieur Barfi, die ori­gi­na­len Baudokumente aus den 1980er Jahren zu kon­sul­tie­ren. Bis heu­te ist sie über­zeugt, dass damit Doblingers Behauptung, beim Bau sei gepfuscht wor­den, ein für alle mal hät­ten wider­legt wer­den kön­nen. Doch bei der Investitionsbank Berlin, wo die Akten lagern, ver­wei­ger­te man den Mietern die Einsicht. Weil Bauunterlagen nur mit Einverständnis des Hausbesitzers her­aus­ge­rückt wer­den dür­fen – wor­auf sich der klei­ne Mann aus München natür­lich nicht einliess.

Auch die Bemühungen, Behördenvertreter, Politiker, Rechtsanwälte und Richter zu einem Augenschein ein­zu­la­den, blie­ben ohne Erfolg. Meist ern­te­ten die Mieter auf ihre Einladungen bloss ein müdes Lächeln. Zu gross der Aufwand, beschie­den die Vielbeschäftigten, die ihr Urteil über den Zustand und die Zukunft der Liegenschaften lie­ber gestützt auf Gutachten, Paragrafen und Konventionen fäll­ten, als sich der Emotionalität der Betroffenen vor Ort auszusetzen.

Gemeinschaften wer­den aus­ein­an­der­ge­ris­sen und Familien irgend­wo­hin ver­setzt, ohne dass sich jemand dafür inter­es­siert, was dabei zer­stört wird,“ sagt eine empör­te und ent­täusch­te Angelika Sauermann. „ Nicht ein­mal jene, die wir gewählt haben, neh­men unse­re Anliegen ernst.“

Dass der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit ange­sichts sei­ner unzäh­li­gen Repräsentationspflichten kei­ne Zeit fin­den wür­de, sich der bedroh­ten Siedlung am Lützowplatz anzu­neh­men, war schnell ein­mal klar. Doch auch Bausenatorin Ingeborg Junge-Reyer stell­te sich taub und ver­wei­ger­te trotz mehr­ma­li­gem Nachhaken die Entgegennahme einer Petition mit über 1000 Unterschriften, wel­che die Mieter nach Erhalt der Kündigung in kür­zes­ter Zeit gesam­melt hatten.

Ihrem Ärger über die Arroganz der poli­tisch Verantwortlichen mach­ten die Bewohner mit Plakaten Luft, die sie in ihre Fenster häng­ten. So wur­den zumin­dest eini­ge der Passanten, die täg­lich zu Tausenden den Lützowplatz über­que­ren, auf den dro­hen­den Abriss der Ungers-Siedlung aufmerksam.

Die Hilferufe sta­chen im Frühjahr 2007 auch der frisch gewähl­ten und aus der Schweiz zuge­zo­ge­nen Senatsbaudirektorin Regula Lüscher ins Auge. „Was ist hier los? Bei uns zeich­net man sol­che Bauten mit Architekturpreisen aus!“ war ihre spon­ta­ne Reaktion, als sie auf einer Erkundigungsfahrt durch ihr neu­es Wirkungsgebiet die Plakate sah. Der Fahrer ihres Dienstwagens, der bereits im Dienst von Vorgänger Hans Stimmann gestan­den hat­te, konn­te sie aus ers­ter Hand informieren.

Das Ganze sei ein heis­ses Eisen, die Stadt kön­ne aber nichts mehr aus­rich­ten, sag­te er. Später leg­te man ihr auch auf dem Amt nahe, die Hände von die­ser Geschichte zu las­sen. Was sie denn auch tat, ange­sichts der hohen Arbeitsbelastung und der Aussicht auf eine künf­ti­ge IBA des 21. Jahrhunderts, mit neu­en städ­te­bau­li­chen Visionen und Bauprojekten, für deren Lancierung sie sich fort­an engagierte.

Währenddessen ging der Kampf um den Erhalt der mitt­ler­wei­le 23jährigen IBA-Siedlung am Lützowplatz wei­ter. Im Sommer 2007 kam es zu den ers­ten Gerichtsverhandlungen, nach­dem die DIBAG gegen die ver­blie­be­nen Mietparteien Räumungsklagen ein­ge­reicht hat­te. Allerdings hat­te der Investor zu die­sem Zeitpunkt immer noch kei­ne Abrissgenehmigung, wes­halb das Berliner Landgericht die Klagen abwies. Zudem kamen die Richter zum Schluss, dass es sich bei den von der DIBAG vor­ge­brach­ten Baumängeln um einen „Reparaturstau hand­le, der die Klägerin nicht zur Kündigung berechtigt.“

Deren Behauptung, die Schäden hät­ten schon zum Zeitpunkt der Ersteigerung bestan­den, kon­ter­te das Gericht mit einem kla­ren Verdikt: „Wer eine Bauruine erwirbt, erlangt dadurch nicht zusätz­li­che Kündigungsbefugnisse.“ Damit hat­ten die Mieter einen ers­ten Sieg gegen den Investor errun­gen und die Zuversicht wuchs, dass sich das Blatt doch noch zu ihren Gunsten wen­den könnte.

Auf poli­ti­scher Ebene aller­dings hat­te der Wind defi­ni­tiv gedreht: Während der geplan­te Abbruch der öffent­lich geför­der­ten Wohnanlage anfäng­lich von allen Parteien kri­ti­siert wor­den war, setz­te sich nun die von der DIBAG ver­brei­te­te Ansicht durch, die bestehen­de Anlage sei nicht mehr zu ret­ten. Der SPD-Politiker Ephraim Gothe, der im Frühjahr 2006 als Baustadtrat die Nachfolge von Dorothee Dubrau ange­tre­ten hat­te, ent­pupp­te sich bald als vehe­men­ter Verfechter eines Neubauprojekts, das grös­se­re Verdichtung und damit eine bes­se­re Ausnutzung des Grundstücks ver­sprach. Die IBA-Gebäude, so Gothe, sei­en nicht mehr zeit­ge­mäss, wür­den zuwe­nig Rendite brin­gen und müss­ten ersetzt werden.

Der neue Bebauungsplan, der nach jah­re­lan­gen Verhandlungen im August 2008 end­lich ver­ab­schie­det wur­de, schrieb als ein­zi­gen Tribut an die bestehen­de Situation fest, dass 75% der bis­he­ri­gen Wohnfläche auch in einer neu­en Überbauung für Wohnungen reser­viert wer­den müss­ten. „Politisch sind alle Mittel aus­ge­schöpft — die ein­zi­ge Hoffnung für den Erhalt die­ser ein­ma­li­gen Anlage liegt nun in den Händen der muti­gen Mieterinnen und Mieter, die vor Gericht wei­ter kämp­fen,“ sag­te damals ein resi­gnier­ter Frank Bertermann. Der grü­ne Abgeordnete hat­te sich wäh­rend Jahren für den Erhalt der Anlage ein­ge­setzt und gehör­te nebst Dorothee Dubrau zu den weni­gen Politikern, die die Menschen vom Lützowplatz direkt und enga­giert unterstützten.

Schon Wochen vor der Verabschiedung des Bebauungsplans, hat­te der klei­ne Mann aus München anfangs Juni am Lützowplatz die Bagger auf­fah­ren las­sen, um neue Tatsachen zu schaf­fen: Die vier bereits leer gemie­te­ten Häuser im Innenhof soll­ten ver­schwin­den. Dank einer Änderung in der Berliner Bauverordnung brauch­te er dafür nicht ein­mal mehr eine Genehmigung. Die Aktion war völ­lig legal .

So ver­sank die eins­ti­ge Idylle in einer Wolke von Lärm und Staub. Vor den Augen der ver­blie­be­nen Mieterinnen und Mieter wur­de Haus um Haus zer­trüm­mert und zer­stört. „Wie schön weiss die Wände noch sind!“ ent­fährt es Dorothea Oellrich, als eine her­aus­bre­chen­de Mauer den Blick in den Innenraum des Nachbarhauses freigibt.

Die Gebäude sind zäh, die Abriss-Arbeiten dau­ern län­ger als erwar­tet. Erst im Dezember soll­te wie­der Ruhe ein­keh­ren. „Dies ist ein wei­te­rer Beweis dafür, dass hier nicht schlecht gebaut wor­den ist und unse­re Häuser nicht maro­de sind“, sagt Gisela Eckstein. Fortan wird sie die war­men Lichter aus den Nachbarhäusern im Hinterhof ver­mis­sen. Wo einst Freunde wohn­ten, gähnt nun nichts als Leere. Der Platz, wo man im Sommer zusam­men grill­te, wo die Kinder spiel­ten, bleibt abge­sperrt: Ein hoher Bauzaun ver­wehrt den Zurückgebliebenen den direk­ten Zutritt zu ihren Parkplätzen und Mülltonnen. Dies ist nur eine von zahl­rei­chen Schikanen, mit denen die DIBAG in den fol­gen­den Monaten ver­such­te, die noch bestehen­den Häuser leer zu kriegen.

Denn in der Konzernzentrale in München wuchs die Ungeduld. Bereits zehn Jahre waren seit dem Kauf der Liegenschaften ver­gan­gen. „Die Baukosten sind in die­ser Zeit enorm gestie­gen“, klagt im Herbst 2008 Wolfgang Kasper, Doblingers rech­te Hand und zustän­dig für den Problemfall in Berlin. Was er ver­schweigt, ist die Tatsache, dass sich in der glei­chen Zeit der Wert des Grundstücks mas­siv erhöht hat. Für die Anliegen und Nöte der Mieter hat der christ­li­che Unternehmer Doblinger wenig Verständnis. .….. .….….….….. .… .….…. .….….. .….… .….….….… .…. .….….….. .….….….… .….….…. .….….….…. .…… .….….….… .….….….….…… .….….….… .…. .….. … .…. .… .….…. .…. .…… .… .….….. .….….… .….….…..  (*).

Es gibt einen Renditesatz, den wir errei­chen müs­sen. Deshalb ist die Tatsache, dass am Lützowplatz etwas Neues hin muss, das Ergebnis von Mathematik und hat nichts mit Weltanschauung zu tun,“ erklärt dazu Wolfgang Kasper und macht unmiss­ver­ständ­lich klar, dass er damit nicht bloss eine bes­se­re Ausnutzung des Grundstücks durch höhe­re Dichte, son­dern auch mehr Luxus meint. Anfänglich hat­ten eini­ge Mieter, unter ihnen das Aussiedlerpaar Schwarz, dar­auf gehofft, sich in der neu­en Überbauung eine Wohnung sichern zu kön­nen, falls die alten Häuser nicht zu ret­ten wären.

Auf eine sol­che Abmachung hat sich die DIBAG nie ein­ge­las­sen. Wohl wis­send, dass sich die bis­he­ri­gen Bewohner die künf­ti­gen Mietzinse nie­mals wür­den leis­ten kön­nen. Die soge­nannt „klei­nen Leute“ sind in der geplan­ten Neu-Überbauung nicht vor­ge­se­hen. Für sie wird es am Lützowplatz künf­tig kei­nen Platz mehr geben.

Auch wenn dies in Berlin nie so deut­lich for­mu­liert wur­de, wie am DIBAG-Hauptsitz in München, herrsch­te in die­ser Hinsicht längst Einigkeit zwi­schen den Stadtbehörden und dem Investor. Mit der Propagierung soge­nannt „guter Adressen“ will die Berliner Politik und Stadtplanung attrak­ti­ve Lagen am Wasser und in der Innenstadt für die Unterbringung einer zah­lungs­kräf­ti­gen Klientel nut­zen. Stadt und Bezirk pushen Investitionen in teu­re Town Houses, Luxuswohnungen und ande­re Renditeobjekte der geho­be­nen Preisklasse.

Finanzkräftige Investoren tref­fen auf offe­ne Türen, wäh­rend Bürgerinnen und Bürger mit ihren Anliegen kein Gehör fin­den. Siegfried Piotrzkowski brach­te es im Dezember 2006 in einem Leserbrief auf den Punkt: „Wenn Herr Gothe beab­sich­tigt, sich von DIBAG-Vertretern über das Neubauvorhaben infor­mie­ren zu las­sen, die Mieter aber nicht hören will, kann das nur bedeu­ten, dass er par­tei­isch ist und die Mieter ihm völ­lig egal sind.“

Nachdem der Bebauungsplan im Trockenen und die Hofhäuser am Lützowplatz dem Erdboden gleich gemacht wor­den waren, blieb den Mietern als ein­zi­ge Hoffnung die Justiz. Im Frühjahr 2009 war es wie­der soweit: Vor der Verhandlung tra­fen sich die klei­ne Gruppe der ver­blie­be­nen Bewohner und ihre Anwälte vor dem Amtsgericht an der Littenstrasse, um den schwe­ren Gang gemein­sam anzutreten.

Die Anwälte der DIBAG hat­ten zur Stützung ihrer Klage zwei Aktenordner mit neu­em Material ein­ge­reicht. Vergeblich: Schon bald nach Verhandlungsbeginn zeich­ne­te sich ab, dass die rein wirt­schaft­li­che, aber wenig kon­kre­te Argumentation des Investors auf töner­nen Füssen stand. Ein Aufatmen ging durch die Reihen, als Richterin Regina Paschke den Anwälten der DIBAG vor­hielt, dass vage Renditevorstellungen eines Investors kei­ne Kündigung von Wohn- und Lebensraum rechtfertige.

Trotz des uner­war­te­ten Sieges woll­te bei den Betroffenen kei­ne rech­te Freude auf­kom­men: Da war einer­seits das ungu­te Gefühl, dass ein Teil des Erfolgs der unge­schick­ten Verhandlungsführung der DIBAG-Anwälte zu ver­dan­ken sei. Vor allem aber das Bewusstsein, dass man damit zwar erneut eine Fristverlängerung erreicht hat, eine Rettung der Gebäude aber immer unwahr­schein­li­cher wurde.

Nach über zehn Jahren ohne Unterhalt ver­schlech­ter­te sich der Zustand der Liegenschaften zuse­hends. „Wenn nicht saniert wird, ver­fällt so ein Haus immer mehr,“ klag­te Gisela Eckstein nach der Verhandlung. „Hätte ich gewusst, dass es so schlimm wird, wäre ich längst gegan­gen. Aber jetzt, nach allem, was wir schon durch­ge­macht haben — da bricht man ein­fach nicht ab.“

Der klei­ne Mann in München muss getobt haben. Die DIBAG ver­such­te, den Entscheid des Berliner Gerichts beim Bundesgerichtshof anzu­fech­ten, wur­de aber abge­wie­sen. Parallel dazu ver­such­te sie es mit neu­en Kündigungen, auf die bald erneu­te Räumungsklagen folgten.

Diesmal lau­te­te die Begründung des Klägers auf „Hinderung an wirt­schaft­li­cher Verwertung“: Weil die Mieter durch ihr Verbleiben den Abbruch der Liegenschaften ver­hin­der­ten, kön­ne der „dem Grundstück inne­woh­nen­de Wert nicht aus­ge­nützt“ wer­den. Obschon just in die­ser Zeit der Bundesgerichtshof mit sei­ner lang­jäh­ri­gen mie­ter­freund­li­chen Praxis gebro­chen hat­te und in zwei neu­en Urteilen das Recht auf Wohnen gegen­über wirt­schaft­li­chen Argumenten zurück­stuf­te, ent­schied das Berliner Amtsgericht 2010 noch ein­mal zu Gunsten der Mietparteien vom Lützowplatz. Die DIBAG ver­such­te dar­auf­hin erneut, den Fall vor das Bundesverfassungsgericht zu zie­hen, wur­de aber wie­der­um abgewiesen.

Nun änder­te Alfons Doblinger sei­ne Strategie: Im Frühjahr 2011 such­te er über Claudia Kleiner und Peter Nitsch das Gespräch mit den Mietern – und lud sie auf ein nobles Essen nach Potsdam ein. Die Einladung erstaun­te und stiess auf Skepsis. „Wir alle gemein­sam in einem Bus nach Potsdam – eine merk­wür­di­ge Idee“, erin­nert sich eine der Eingeladenen. „Da kommt einem schnell der Gedanke, ob sich da einer mit einem klei­nen Unfall eines Problems ent­le­di­gen wolle…“

Schliesslich beschloss man ein Treffen im Hotel Berlin, das am Lützowplatz, gleich gegen­über den Ungers-Häusern liegt. In sei­ner schrift­li­chen Einladung zu einem „Verständigungsgespräch“ gab der klei­ne Mann aus München der Hoffnung Ausdruck, dass „eine auf­rich­ti­ge und gute Aussprache mög­lich wird, so dass jeder sein Interesse anspre­chen kann und es dann zu einer sach­ge­rech­ten Information kommt.“ Für die meis­ten war es die ers­te per­sön­li­che Begegnung mit ihrem Hausbesitzer. Die Veranstaltung ver­fehl­te ihre Wirkung nicht, zumal der 68jährige Alfons Doblinger plötz­lich Emotionen zeig­te und im Verlauf des Nachmittags gar ein paar Tränen verdrückte.

Das ist ja ein Mensch, der hat ein Herz – mit dem kann man reden“, erin­nert sich Dorothea Oellrich an ihre dama­li­gen Gefühle. Ihr sei ganz leicht gewe­sen und sie hät­te Hoffnung geschöpft, dass alles doch noch gut werde.

Voller Energie und Optimismus habe sie ein paar Tage spä­ter gera­de den ver­nach­läs­sig­ten Hauseingang auf Hochglanz geschrubbt, als ihr Nachbar Peter Nitsch vor­bei gekom­men sei und sie auf das Schreiben der DIBAG in ihrem Briefkasten auf­merk­sam mach­te. Darin stand in dür­ren Worten der end­gül­ti­ge Entscheid des Herrn Doblinger: Abbruch sei die ein­zi­ge Lösung.

Da sich die Geschichte wegen immer noch hän­gi­ger Räumungsklagen  wei­ter in die Länge zu zie­hen droh­te, zeig­te sich die DIBAG nun aber ver­hand­lungs­be­reit. Zwar hat­te sie schon frü­her mit aus­zugs­wil­li­gen Mietparteien immer wie­der über finan­zi­el­le Entschädigungen ver­han­delt und die­se in begrenz­tem Rahmen auch zuge­bil­ligt. Regelmässig hat­te der Investor aber die Unterzeichnung von bereits aus­ge­han­del­ten Vereinbarungen im letz­ten Moment ver­wei­gert, wohl weil er hoff­te, bei einem all­fäl­li­gen Sieg vor Gericht bil­li­ger wegzukommen.

Ein ähn­li­ches Spiel setz­te nach dem „Verständigungsgespräch“ im Hotel Berlin wie­der ein: Doblinger bot ein­zel­nen Mietparteien im Falle eines bal­di­gen Auszugs beacht­li­che Summen an. Allerdings geknüpft an die Auflagen, dass alle Bewohnerinnen und Bewohner inner­halb einer vor­ge­ge­be­nen Frist aus­zu­zie­hen und die ein­zel­nen Parteien über die Höhe der Entschädigung Stillschweigen zu gelo­ben hätten.

Müde gewor­den vom lang­jäh­ri­gen Abnützungskampf, wil­lig­ten auch Claudia Kleiner, die lang­jäh­ri­ge Sprecherin der IG Lützowplatz und ihr Partner Peter Nitsch in Entschädigungs-Verhandlungen ein. Dies, nach­dem sie wäh­rend Jahren immer wie­der beteu­ert hat­ten, ein Auszug käme für sie nicht in Frage, sie wür­den die Letzten sein, die gin­gen. „Das Ganze hat uns immer mehr zuge­setzt, auch gesund­heit­lich. Und schliess­lich sahen wir recht­lich kei­ne Chance mehr“, begrün­den sie ihr Aufgeben.

Die stei­gen­den Mieten in Berlin und die Angst, bei einem nächs­ten Gerichtstermin nicht mehr Recht zu bekom­men und damit alles zu ver­lie­ren, hät­ten sie zu die­sem Schritt ver­an­lasst. Ihre Verhandlungen mit dem Investor waren von Erfolg gekrönt – aller­dings erst nach einem ernied­ri­gen­den Besuch von Peter Nitsch in München, wie er im Abschiedsbrief an sei­ne Mitkämpfer schreibt. Dort habe er mit Doblinger „die ver­trag­li­chen Grundlagen wei­test­ge­hend geklärt und dann die Basis für einen Vergleich gemein­sam gefun­den und auch beid­sei­tig unter­schrie­ben.“ Über die Höhe der Abfindung schweigt Nitsch – man darf aber davon aus­ge­hen, dass sich die DIBAG den Wegzug der lang­jäh­ri­gen Rädelsführer eini­ges kos­ten liess.

Doch sie waren nicht die ein­zi­gen, die im Sommer 2011 mit der DIBAG ver­han­del­ten. Bei zwei wei­te­ren Mietparteien tauch­te Alfons Doblinger sogar per­sön­lich auf, um ihnen gross­zü­gi­ge Entschädigungen im Falle eines bal­di­gen Auszugs anzu­bie­ten. Mit einer Partei einig­te er sich auf statt­li­che 65’000 Euro. Den fer­tig aus­ge­han­del­ten Vertrag, in dem ver­schie­de­ne Punkte auf Verlangen der DIBAG noch nach­ge­bes­sert wor­den waren, hat Alfons Doblinger aller­dings nie unter­zeich­net. Auch mehr­ma­li­ges Nachhaken des Mieter-Anwalts blieb ohne Erfolg: Im ent­schei­den­den Moment war der Investor nicht mehr zu erreichen.

Dafür betrat auf Seiten der DIBAG ein neu­er Anwalt die Bühne: Der Kölner Jurist Klaus Lützenkirchen, Fachmann für Mietrecht und bekannt für sei­nen skru­pel­lo­sen Methoden. Im Frühsommer liess er den ver­blie­be­nen Bewohnern am Lützowplatz denn auch gleich ein Schreiben zukom­men, in dem er – völ­lig wider­recht­lich, gestützt auf eine von ihm zitier­te „orts­üb­li­che Vergleichsmiete“ — Mietnachzahlungen ein­for­der­te sowie mit Schadenersatzforderungen droh­te. „Wir sind mit dem Brief gleich zu unse­rem Rechtsanwalt, der hat uns dann beru­higt“, sagt Gisela Eckstein.

Auch Dorothea Oellrich geriet in Panik. Sie hat­te seit der bit­te­ren Enttäuschung nach dem Treffen im Hotel Berlin inten­siv Wohnungsannoncen stu­diert, sich auch ein paar Angebote ange­schaut. Doch das meis­te war zu teu­er, mit ihrer beschei­de­nen Rente kann sie sich nicht viel leis­ten. Dazu kommt ihr Alter: „Kürzlich frag­te mich ein Makler am Telefon, wie alt ich sei“, erzählt sie. „Als ich es ihm sag­te, häng­te er gruss­los auf.“

Trotz ihrer schwie­ri­gen Situation betei­lig­te sich Dorothea Oellrich an der Finanzierung von zwei Gegengutachten, die von den zehn noch ver­blie­be­nen Mietparteien gemein­sam in Auftrag gege­ben wor­den waren. Die Beklagten hoff­ten, damit die bis­he­ri­ge Argumentationslinie der DIBAG in Frage zu stel­len: Die vom Investor behaup­te­ten irrepa­ra­blen Schäden an den Häusern wur­den von der Gutachterin, die zu die­sem Zweck vor Ort recher­chiert hat­te, nicht bestä­tigt. Die Überprüfung des von der DIBAG bei Ungers bestell­ten Berichts zeig­te zudem, dass das Büro des Stararchitekten völ­lig über­ris­se­ne Sanierungskosten errech­net hat­te. Statt einer sinn­vol­len Restaurierung des Bestehenden, ziel­ten sei­ne Berechnungen auf die Herstellung des ursprüng­lich von ihm geplan­ten teu­ren Projekts.

Anlässlich der nächs­ten Gerichtsverhandlung zeig­te sich aber bald, dass sich nun auch die Justiz auf die Seite des Investors geschla­gen hat­te. Der Vorsitzende Richter Manfred Hoffmann stell­te von Anfang an klar, dass für ihn nur die längst bekann­ten Studien zähl­ten: „Wollen Sie etwa Herrn Professor Cziesielski unter­stel­len, er habe das Gutachten gefälscht?“ hielt Hoffmann dem Einwand der Mieteranwälte ent­ge­gen, die dar­auf auf­merk­sam mach­ten, dass die­se Untersuchungen von der DIBAG in Auftrag gege­ben wor­den und ent­spre­chend par­tei­isch seien.

Damit waren die eige­nen Gegengutachten, auf wel­che die Mieter ihre Verteidigung auf­ge­baut hat­ten, unbe­ach­tet vom Tisch gefegt. Einzig der Nachweis von Unstimmigkeiten in einem wei­te­ren, vom Gericht in Auftrag gege­be­nen, Bericht ver­hin­der­te ein sofor­ti­ges Urteil zuguns­ten der DIBAG. Richter Hoffmann setz­te dafür einen neu­en Gerichtstermin für Mai 2012 in Aussicht, leg­te den Beklagten aber gleich­zei­tig nahe, mit der DIBAG vor­her zu einem Vergleich zu kommen.

Schon zu Verhandlungsbeginn hat­te DIBAG-Anwalt Lützenkirchen, im Einvernehmen mit dem Gerichtsvorsitzenden, den Parteien im Falle eines bal­di­gen Auszugs aus den Wohnungen eine Entschädigung von 35’000 Euro pro Partei in Aussicht gestellt. Die Beklagten ver­mu­te­ten dahin­ter eine neue Finte des Investors und gin­gen auf das münd­li­che Angebot gar nicht erst ein. Vielmehr lies­sen sie in ihren Voten die sozia­le, grü­ne Wohnanlage aus IBA-Zeiten noch ein­mal auf­le­ben. Ihr Utopia, das von einem geld­gie­ri­gen Investor mut­wil­lig und gezielt zer­stört wor­den ist.

Für den Investor ist mei­ne Wohnung bloss ein Spekulationsobjekt. Für uns ist sie aber der Lebensmittelpunkt“, fass­te ein Vertreter der Mieter zusam­men, was sie alle fühl­ten. Ein ande­rer brach­te das Dilemma auf den Punkt: „Hier geht es um Menschen und Grundrechte.“

Diesen Argumenten konn­te sich Richter Hoffmann nur schwer ent­zie­hen und räum­te ein, hier stün­den in der Tat zwei Grundrechte in Konkurrenz zuein­an­der. Allerdings sei­en in die­sem Fall, so der Richter, die wirt­schaft­li­chen Interessen des Immobilienkonzerns höher zu gewich­ten, als das Recht der Mieterinnen und Mieter auf Erhaltung ihres Wohnraums. Weil es dem Eigentümer frei ste­he, in wel­cher Art und Weise er mit sei­nen Liegenschaften ver­fah­ren wol­le. Und Anwalt Lützenkirchen dop­pel­te nach: „Es ist nicht ver­bo­ten, in die­sem Land Geld zu verdienen.“

Die Machtdemonstration der ver­ein­ten Kräfte von Gericht und Investor blieb nicht ohne Wirkung: Im ers­ten Augenblick sträub­ten sich die Mieter noch ein­mal gegen das dro­hen­de Ende. „Was sol­len wir mit dem Geld? Wir las­sen uns nicht aus unse­rem Paradies raus­kau­fen“, lau­te­te der Tenor. Gisela Eckstein griff zu einem Brecht-Zitat: „Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht“ und Siegfried Piotrzkowski zog den Weiterzug des Falls nach Karlsruhe an den Bundesgerichtshof in Erwägung. Doch eigent­lich wuss­ten sie alle: Der Kampf war zu Ende. Der Milliardär mit dem Konzern im Rücken und der Politik auf sei­ner Seite, der sich renom­mier­te Gutachter und Staranwälte ohne Ende leis­ten kann, hat­te sein Ziel erreicht.

Ende Januar 2012 – bit­ter kal­te Tage in Berlin. Dorothea Oellrich ist am Packen. Wenige Wochen sind es noch, dann müs­sen sie und ihre Nachbarn aus dem gelieb­ten Nest am Lützowplatz aus­zie­hen. Sie hat ein paar Strassen wei­ter, nicht mehr so zen­tral, aber immer­hin im glei­chen Quartier, eine Wohnung gefun­den. Mit Wintergarten, des­halb hat sie gleich zuge­grif­fen. So kann sie zumin­dest einen Teil ihrer Pflanzen mit­neh­men. Allerdings wird sie eini­ges mehr an Miete bezah­len müs­sen. „Ich habe lan­ge gerech­net: Mit der Abfindung, die ich von der DIBAG erhal­te, müss­te ich die nächs­ten Jahre über die Runden kom­men,“ sagt die 85jährige Frau. „Ich darf ein­fach nicht mehr lan­ge leben, sonst reicht es nicht.“

© Gabriela Neuhaus, Zürich/Berlin 2012

(*)  geschwärzt, auf­grund Urteil 9 O 6586/17  Landgericht München I, vom 28.03.2018, i.S.  Doblinger Alfons und DIBAG AG vs. OFFROAD REPORTS GmbH


 

Mehr zu den Ungers-Häusern am Lützowplatz:

www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturheute/1687206

www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Abriss_fuer_Ungers-Bauten_in_Berlin_219518.html

www.urbanophil.net/staedtebau-architektur/ein-letzter-blick-auf-ein-stuck-gebaute-utopie

Neubau Luetzowplatz

www.denkmalberlinfilm.ch

 

… und zum Renditeobjekt, das nun an deren Stelle steht:

www.lützowcarre.berlin

 

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