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GABRIELA NEUHAUS

35 Zeilen zum Lauf der Welt

35 Zeilen zum Lauf der Welt

Beschämend

Zuge­ge­ben: Der all­jähr­lich am 1. August zele­brierte Patrio­tis­mus mit pathe­ti­schen Reden, Brat­wurst­duft und Rake­ten-Geknalle bis tief in die Nacht war noch nie mein Ding. Das heisst aber noch lange nicht, dass die­ses Fest nicht auch seine guten Sei­ten haben kann. Es gibt auch am 1. August immer wie­der Red­ne­rin­nen und Red­ner, die ihrem Publi­kum Geschei­tes, Auf­mun­tern­des und sogar Zukunfts­wei­sen­des mit auf den Weg geben.

Bun­des­prä­si­den­tin Simo­netta Som­ma­ruga gehörte die­ses Jahr defi­ni­tiv nicht zu die­ser Kate­go­rie der 1. August-Red­ne­rIn­nen. Im Gegen­teil: Was sie in ihrer TV-Anspra­che und anschlies­send auf dem Rütli insze­nierte, ist beschä­mend und peinlich.

So wur­den auf Wunsch der Bun­des­prä­si­den­tin 54 «Hel­din­nen und Hel­den des All­tags» aufs Rütli ein­ge­la­den. Aus­ge­wählt von der Gemein­nüt­zi­gen Gesell­schaft der Schweiz, wur­den aus jedem Kan­ton der Schweiz sowie von der Aus­land­schwei­zer-Gemein­schaft je ein Mann und eine Frau aufs Rütli geschickt und dort als Hel­din­nen und Hel­den geehrt. Stell­ver­tre­tend, so die Mode­ra­to­rin des Anlas­ses, «für alle Schwei­ze­rin­nen und Schwei­zer, die in irgend­ei­ner Form dazu bei­getra­gen haben, diese schwie­rige Zeit zu bewältigen.»

Gegen Dank und Aner­ken­nung für all jene, die in Hei­men, Spi­tä­lern, Läden oder ande­ren unent­behr­li­chen Dienst­lei­stungs­bran­chen Son­der­lei­stun­gen erbracht haben, ist nichts ein­zu­wen­den. Im Gegen­teil. Doch die von der Bun­des­prä­si­den­tin ange­zet­telte Hel­den­ver­eh­rung ist unbe­hol­fen und verkehrt.

Die Heroi­sie­rung von gesell­schaft­li­chem Enga­ge­ment steht in kras­sem Wider­spruch zu den aktu­el­len Her­aus­for­de­run­gen. Gerade in Bezug auf die Corona-Krise, wo gegen­sei­tige Rück­sicht­nahme und Soli­da­ri­tät das Gebot der Stunde sind, wer­den mit dem Küren von Hel­dIn­nen fal­sche Signale gesen­det. Der Kul­tur­so­zio­loge Ulrich Bröck­ling bringt es in sei­nem Essay «Nach­ruf auf die Corona-Hel­den» auf den Punkt: «Hel­den­ge­schich­ten sol­len anspor­nen, es den Vor­bil­dern gleich zu tun; die respekt­volle Ver­nei­gung vor ihren Gross­ta­ten ent­la­stet aber auch davon, selbst die Kom­fort­zone zu ver­las­sen. Und selbst­ver­ständ­lich ist es bil­li­ger, Heroen des All­tags zu küren als für ihre ange­mes­sene Bezah­lung zu sorgen.»

Die Wahl der auf der Rüt­li­wiese geehr­ten Corona-Hel­dIn­nen trieb zudem teils absurde Blü­ten: So war der Kan­ton Bern etwa durch einen Leh­rer und eine sei­ner Schü­le­rIn­nen ver­tre­ten – weil sie «mit Freude und Enga­ge­ment» Fern­un­ter­richt betrie­ben hät­ten. Wahr­lich hel­den­haft. Ein Teil der Hel­dIn­nen wurde wegen Son­deref­forts im Rah­men ihrer beruf­li­chen Tätig­keit aus­ge­zeich­net, andere enga­gier­ten sich im Rah­men von Frei­wil­li­gen­ar­beit. So wur­den etwa die Initi­an­tin einer Ver­teil­platt­form aus­ge­zeich­net, ver­schie­dene Ange­stellte von Lebens­mit­tel­ge­schäf­ten sowie Spi­tal- und Pfle­ge­hei­men, ein Schrei­ner der Ple­xi­glas­schei­ben mon­tierte oder ein Aus­land­schwei­zer, der in Frank­reich lebt und «unter stren­gem Aus­geh­ver­bot» gelit­ten habe. Fehlt eigent­lich nur noch die Hel­din, die sich hero­isch der Mas­ken­trag­pflicht im ÖV unterwirft.

Ob die gekür­ten Hel­din­nen und Hel­den im Besitz eines Schwei­zer Pas­ses sein muss­ten, ist unklar. Jeden­falls scheint es unter den Aus­län­de­rIn­nen – gemes­sen am Bevöl­ke­rungs­an­teil – erschreckend wenige Hel­den und Hel­din­nen zu geben, die es auf die Ein­la­dungs­li­ste der Bun­des­prä­si­den­tin geschafft haben. Wir kön­nen – man­gels Trans­pa­renz – nur ver­mu­ten, dass es eine ein­zige Per­son (aus dem Kan­ton VD) geschafft haben dürfte…

Fest steht aber: Gerade in Pfle­ge­be­ru­fen und im Ver­kauf ist der Anteil an soge­nann­ten Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­dern beson­ders gross. Sie gehö­ren zur Schweiz, dür­fen sich abrackern, auf glei­che Rechte in allen Berei­chen müs­sen sie aber bekannt­lich verzichten.

Trotz­dem war Som­ma­ru­gas Anspra­che eine reine Lob­hu­de­lei auf die Schweiz, auf die sie stolz sei: «Die Schweiz ver­häbt, wenn es dar­auf ankommt, sind wir mehr als 26 Kan­tone und 8,5 Mil­lio­nen Ein­woh­ner – die Schweiz, das sind wir.» Diese selt­same Logik pre­digt ein WIR, das von Fall zu Fall mehr oder weni­ger eng defi­niert wird – wenn man bedenkt, wie­viele Men­schen in die­sem Land in gewis­sen Berei­chen NICHTWIR sind. Zum Bei­spiel alle Sans Schwei­zer­pass, Rand­stän­dige, Heim­be­woh­ne­rIn­nen, Alleinerziehende…

Die Bun­des­prä­si­den­tin schwärmte wei­ter von einer Schweiz, die zusam­men­halte, Soli­da­ri­tät prak­ti­ziere… Ver­ges­sen schei­nen die Ham­ster­käufe, kein Wort vom mas­si­ven Druck der Wirt­schafts- und Sport­lobby, die mas­si­ven Druck aus­übte, um das urei­gene Busi­ness schnellst­mög­lich wie­der hochzufahren.

Schliess­lich behaup­tete Simo­netta Som­ma­ruga in ihrer TV-Anspra­che zum ersten August sogar, unser Land funk­tio­niere so gut, dass es wäh­rend der Corona-Krise nie­mals zu Lie­fer­eng­päs­sen gekom­men sei. Eine mehr als gewagte Aus­sage zu einem Zeit­punkt, da immer mehr Details über die Mas­ken-Schum­me­lei hier­zu­lande bekannt werden.

Fakt ist: Die Schweiz kam (bis­lang) in der Coro­na­krise glimpf­lich davon. Nicht, weil die Schwei­ze­rin­nen und Schwei­zer soli­da­ri­schere, bes­sere Men­schen – ja Hel­den und Hel­din­nen – sind. Son­dern weil die Schweiz ein sehr rei­ches Land mit einer star­ken Infra­struk­tur ist.

Dies wäre eigent­lich eine gute Basis, sich Gedan­ken dar­über zu machen, wie wir diese kom­for­ta­ble Situa­tion dafür nut­zen kön­nen, unser Land und unser Leben nach­hal­tig und men­schen­freund­lich zu ent­wickeln. Mutig und vor­aus­schau­end. Da gäbe es aus der Corona-Krise die eine oder andere Lehre zu zie­hen. Selbst­kri­tisch, aber kon­struk­tiv. Auf diese Rede war­ten wir noch.

Die Welt spinnt

Seit nun­mehr einem hal­ben Jahr domi­niert ein ein­zi­ges Thema die Schlag­zei­len: Corona. Was die­ses Virus aus­löst und bewirkt, ist kaum zu glau­ben. Und macht deut­lich, wie absurd so vie­les auf die­ser Welt schon vor­her war.

Letz­tes Jahr gin­gen wir noch auf die Strasse, demon­strier­ten dicht an dicht für wir­kungs­vol­len Kli­ma­schutz. Trotz Greta Thun­berg und welt­wei­tem Ruf nach dra­sti­schen Mass­nah­men, die es drin­gend braucht, um die Kli­ma­er­wär­mung zu brem­sen, geschah nichts.

Bis das neu­ar­tige Corona-Virus die Welt­bühne betrat. Zuerst schüt­tel­ten wir in Europa den Kopf über die dra­sti­schen Mass­nah­men in China: Haus­ar­rest für Mil­lio­nen­städte – das mag in einer Dik­ta­tur gehen, nicht aber bei uns, im Frei­heit lie­ben­den Westen…

Nur wenige Wochen spä­ter war es auch bei uns soweit: Von einem Tag auf den ande­ren wur­den grosse Teile der Wirt­schaft in einen künst­li­chen Tief­schlaf ver­setzt, die Men­schen in ihre Häu­ser und Woh­nun­gen ver­bannt. Die Men­schen füg­ten sich ohne Mur­ren: Die Angst um das eigene Wohl­erge­hen machte mög­lich, was bis anhin undenk­bar war.

Hier­zu­lande setzte der Bun­des­rat zum Glück auf Eigen­ver­ant­wor­tung und gesun­den Men­schen­ver­stand. Genau das, was man von einer mün­di­gen Gesell­schaft erwar­ten darf. Er ver­hängte kei­nen Haus­ar­rest, obschon die Medien und andere Panik­ma­cher schär­fere Mass­nah­men forderten.

Der Lock­down funk­tio­nierte. Doch lange konnte das nicht gut gehen. Schon bald wurde von Sei­ten der Unter­neh­mer und Bran­chen­ver­bände der Ruf nach einer «neuen Nor­ma­li­tät» laut, die doch bes­ser nicht allzu viel Neues beinhal­ten sollte…

Ganz im Gegen­teil: Wirk­li­che Ver­än­de­run­gen, wie etwa die Ein­füh­rung eines bedin­gungs­lo­sen Grund­ein­kom­mens in der aktu­el­len Situa­tion, wo Neu­ori­en­tie­run­gen gefragt wären, wur­den schnell unter­bun­den und blie­ben blosse Gedan­ken­spiele. Alles sollte mög­lichst sein wie zuvor. Auch wenn offen­sicht­lich nichts mehr ist, wie es war.

Fin­dige Köpfe suchen des­halb eif­rig nach Lösun­gen für die Bedürf­nisse des frü­he­ren Lebens im künf­ti­gen. Viel Auf­merk­sam­keit erlang­ten die Coif­feure und die Tatoo­ste­cher mit ihren Schutz­kon­zep­ten, dank wel­chen beide Bran­chen Ende April ihre Salons wie­der öff­nen konnten.

Aber auch in All­täg­lich­kei­ten, die auf den ersten Blick unpro­ble­ma­tisch erschei­nen, gilt es, Corona-ange­passt zu han­deln. So drän­gen Mit­ar­bei­tende eines Betriebs zum Bei­spiel dar­auf, den still­ge­leg­ten Tög­ge­li­ka­sten wie­der in Betrieb zu neh­men. Seit März steht er nutz­los in einer Ecke, weil die Geschäfts­lei­tung das Spie­len in Coro­na­zei­ten als zu gefähr­lich erach­tet und ver­bo­ten hat.

Auch hier heisst die Lösung: Schutz­kon­zept. Bereits Anfang April legte die Swiss Tabel­soc­cer Fede­ra­tion ein zehn­sei­ti­ges Papier für’s Tög­ge­len in Corona-Zei­ten vor. Darin wird drin­gend emp­foh­len, aufs Hän­de­schüt­teln zu ver­zich­ten, keine Dop­pel zu spie­len sowie in der Mitte des Tischs eine Pla­stik- oder Ple­xi­glas­scheibe auf­zu­stel­len. Alter­na­tiv kön­nen die Spie­le­rIn­nen auch eine Maske tra­gen, um die Ansteckungs­ge­fahr zu minimieren.

Aus der der deut­schen Stadt Offen­bach ver­neh­men wir von einem wei­te­ren ver­zwei­fel­ten Ver­such an die frü­here Rea­li­tät anzu­knüp­fen: Die Lieb­ha­be­rIn­nen roman­ti­scher Som­mer­nachts­kon­zerte sol­len auch im Jahr 2020 auf ihre Rech­nung kom­men. Corona-bedingt nach dem «Auto­kino-Prin­zip»: «Das Publi­kum sitzt im eige­nen Auto und kann über das Auto­ra­dio die Musik von Orche­ster und Soli­sten geniessen.»

Beson­ders erfreu­lich: Trotz stren­gem Schutz­kon­zept dür­fen Cabrio-Ver­decke und Auto­fen­ster geöff­net sein. Wer aufs WC muss, darf das Auto ver­las­sen – muss auf der Toi­lette aber eine Maske tragen.

Nicht gere­gelt ist, wie­viele Per­so­nen pro Auto zuge­las­sen sind und ob Ver­liebte (nach Schwei­zer Grenz­mo­dell) sich mit (nota­ri­ell beglau­big­ten?) Lie­bes­brie­fen über die Dauer ihrer Bezie­hung aus­wei­sen müs­sen. Was geschieht nun aber, wenn an einer solch roman­tisch sinn­li­chen Ver­an­stal­tung Amor plötz­lich zuschlägt und es zum ersten Kuss kommt?

So gau­keln wir uns vor, dass wir mit­hilfe unse­rer Schutz­kon­zepte das Virus in Schach u n d gleich­zei­tig unse­ren Lebens­stil auf­recht erhal­ten kön­nen. Wir ver­stecken uns hin­ter Mas­ken und wie­gen uns in fal­scher Sicher­heit. Beim Ein­packen an der Kasse im Super­markt gera­ten wir mit Unbe­kann­ten in drän­geln­den Kör­per­kon­takt, wie vor dem Aus­bruch der Pan­de­mie. Und wenn man sich umhört, wol­len sich viele bald wie­der in ein eng bestuhl­tes Flug­zeug set­zen, um in die Ferien zu jet­ten. Obschon wei­ter­ma­chen wie bis­her eigent­lich keine Option ist. Doch nie­mand will es wahr­ha­ben – und schon gar nicht laut sagen.

Obrigkeitlich verordnetes Placebo

Eigent­lich hat­ten wir das im Früh­jahr ganz gut hin­ge­kriegt: Die emp­foh­le­nen Hygie­ne­re­geln wur­den weit­ge­hend beach­tet, man hat Distanz gehal­ten – um dem neu­ar­ti­gen Corona-Virus so die Aus­brei­tung zu erschweren.

Auch wir haben uns selbst­ver­ständ­lich an diese Regeln gehal­ten. Weil Covid-19 eine Krank­heit ist, vor der man in der Tat lie­ber ver­schont blei­ben möchte. Und wir hal­ten wei­ter­hin Distanz, wenn wir im Büro mit unse­ren Kol­le­gIn­nen dis­ku­tie­ren. Wir mei­den grosse Men­schen­an­samm­lun­gen und beschrän­ken Umar­mun­gen und kör­per­li­che Nähe auf einen über­schau­ba­ren Kreis uns nahe­ste­hen­der Menschen.

Die im März ver­ord­ne­ten Mass­nah­men zeig­ten Wir­kung, die Fall­zah­len sind dra­stisch gesun­ken. Ohne Aus­geh­ver­bote, ohne Mas­ken­zwang. Natür­lich half der Lock­down. Keine Mas­sen­ver­an­stal­tun­gen, keine Club-Orgien, kein inter­na­tio­na­ler Rei­se­ver­kehr – ins­be­son­dere auch keine Flüge – und Home­of­fice. Die Men­schen waren, wenn über­haupt, zu Fuss und mit dem Velo unter­wegs – die Züge fuh­ren fast leer durchs Land.

Viele haben diese Zeit posi­tiv erlebt. Weni­ger Stress, weni­ger Zwänge – mehr Zeit für sich, die Fami­lie. Damit ist längst Schluss. Der Druck von Sei­ten der Wirt­schaft und aus poli­ti­schen Krei­sen war enorm – und hat lei­der allzu schnell Wir­kung gezeigt. Zurück in eine «neue Nor­ma­li­tät» hiess: So schnell als mög­lich wie­der «Busi­ness as usual».

Statt die posi­ti­ven Erfah­run­gen aus der Lock­down-Zeit zu nut­zen, um unsere Gesell­schaft, unser Zusam­men­le­ben nach­hal­tig in gesün­dere Bah­nen zu len­ken, ver­sucht man jetzt, dem Virus mit rei­ner Sym­ptom­be­kämp­fung beizukommen.

Erstes Opfer sind der öffent­li­che Ver­kehr und seine Nut­ze­rIn­nen. Offen­bar ertra­gen es gewisse Kreise in die­sem Land nicht, dass Men­schen selbst­ver­ant­wort­lich han­deln. Und eine Maske fach­ge­recht auf­set­zen, wenn es ange­zeigt ist. Näm­lich dann, wenn Distanz­hal­ten nicht mög­lich ist.

Also sol­len sich nun alle Zug‑, Bus- und Tram­rei­sen­den hin­ter einer Mas­ken ver­stecken. Ange­sichts der aktu­ell beschei­de­nen Bele­gung eines Gross­teils der öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel ist das schlicht unver­hält­nis­mäs­sig. Als regel­mäs­sige ÖV-Nut­ze­rin und GA-Inha­be­rin weiss ich, wovon ich schreibe. Und werde den Ver­dacht nicht los, dass viele der jetzt in den sozia­len Medien laut nach der Mas­ken­pflicht schrei­en­den Selbst­dar­stel­le­rIn­nen öffent­li­che Ver­kehrs­mit­tel nur von aus­sen oder vom Hören­sa­gen kennen.

Wer hin­ge­gen jetzt mit dem ÖV unter­wegs ist, erlebt ein rie­sen­gros­ses Mas­ken­thea­ter, des­sen Wirk­sam­keit höch­stens psy­cho­lo­gi­scher Art sein dürfte. Keine Spur von fach­ge­rech­tem Umgang mit Gesichts­mas­ken. Man trägt sie am Kinn, unter der Nase, steckt sie in die Hosen­ta­sche, sobald man aus dem Zug aus­steigt oder trägt sie am Hand­ge­lenk. Nicht wenige bin­den sich zudem eine selbst­ge­nähte Stoff­maske vors Gesicht. Obschon all­ge­mein bekannt ist, dass deren Nut­zen noch beschränk­ter ist.

Das obrig­keit­lich ver­ord­nete Pla­cebo schützt denn auch höch­stens indi­rekt gegen das Virus. Weil uns die mas­kier­ten Mit­men­schen auf Schritt und Tritt daran erin­nern, dass das Virus nicht aus­ge­rot­tet ist. Im Gegen­satz zu Pla­ce­bos aus Milch­zucker könnte diese Mas­ken­pflicht aber böse Neben­wir­kun­gen zeitigen.

Wenn man sich zum gegen­sei­ti­gen Schutz vor­ein­an­der hin­ter Mas­ken ver­steckt, wer­den alle Mit­men­schen in unse­rer Wahr­neh­mung zur poten­zi­el­len Gefahr. Der sinn­lose Mas­ken­ver­schleiss führt zu neuen Abfall­ber­gen – Spu­ren davon sind jetzt schon im öffent­li­chen Raum wahrnehmbar.

Und last but not least stei­gen jetzt viele Leute wie­der aufs Auto um. Umwelt, Klima – über­le­bens­wich­tige The­men, blei­ben seit Corona ver­mehrt auf der Strecke. So, dass wir eines Tages tat­säch­lich Mas­ken tra­gen müs­sen, um wie in asia­ti­schen Städ­ten, unsere Lun­gen vor der Luft­ver­schmut­zung zu schützen.

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