Gleiche Ellen

Es ist noch nicht lange her, da konnte man sich nicht vor­stel­len, dass es in Europa je wie­der Krieg gibt. Nach dem 2. Welt­krieg, so glaub­ten wir, würde in Europa so etwas nie wie­der geschehen.

Genauso wenig hät­ten wir uns hier­zu­lande vor­stel­len kön­nen, dass die Medien plötz­lich ein­hel­lig auf gei­stige Lan­des­ver­tei­di­gung umstel­len. Und dass sogar der Infosper­ber in den Main­stream ein­schwenkt und knall­fall einen Jour­na­li­sten ent­lässt, der nicht in die­ses Schema passt.

Auch wenn seine Arti­kel oft zu Dis­kus­sio­nen führ­ten und viele ärger­ten – oder gerade des­halb – waren sie ein wich­ti­ges Ele­ment, das den Infosper­ber aus­zeich­nete, seine Son­der­stel­lung aus­machte. So, wie es Punkt 4 der publi­zi­sti­schen Aus­rich­tung tref­fend beschreibt: «Infosper­ber will es inter­es­sier­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­gern erleich­tern, sich dank ande­ren Per­spek­ti­ven eine eigene Mei­nung zu bilden.» 

Pikan­ter­weise trifft Rai­ner Stad­ler mit sei­ner heute auf Infosper­ber publi­zier­ten Kri­tik den Nagel auf den Kopf: «Die EU miss­traut der eige­nen Bevöl­ke­rung, sonst hätte sie die rus­si­schen Sen­der Rus­sia Today und Sput­nik nicht ver­bie­ten müs­sen», schreibt er in sei­nem Arti­kel. – Genauso scheint Infosper­ber sei­nem Publi­kum zu miss­trauen – sonst hätte die Online-Zei­tung den Jour­na­li­sten Chri­stian Mül­ler nicht ent­las­sen müssen:

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Eine Antwort auf „Gleiche Ellen“

  1. Im Grunde hast Du recht, das Wesen guten Jour­na­lis­mus ist die Kon­tro­verse. Inso­fern hätte es wirk­lich keine Ent­las­sung gebraucht. Man hätte sou­ve­rä­ner damit umge­hen können.
    Natür­lich bin ich dezi­diert nicht der Mei­nung von Chri­stian Mül­ler, aber ein Rausch­miss ist nicht angebracht. 

    Übri­gens, es geht sehr oft ver­ges­sen, dass zwi­schen dem 2. Welt­krieg und jetzt Kriege in Europa “unter­schla­gen” wer­den, der Bal­kan­krieg – mit­ten­drin – Tsche­tsche­nien, Geor­gien, Asarbaidschan/​Armenien – ver­mut­lich habe ich auch noch etwas nicht erwähnt. Nie wer­den wir “Sre­bre­nica” ver­ges­sen dürfen!!!

    Aber auch hier wird eben auch nicht mit glei­chen Ellen gemes­sen .… lie­ber Gruss

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