Auge um Auge, Zahn um Zahn…

Nun ist also auch das letz­te Fünklein Hoffnung ver­löscht.  Kanzler Scholz ist ein­ge­knickt, Deutschland lie­fert also Kampfpanzer an die Ukraine. Die Eskalation erreicht damit eine neue Stufe – und schon schreit der ukrai­ni­sche Ex-Botschafter und aktu­el­le stell­ver­tre­ten­de Aussenminister Andrij Melnyk, Scharfmacher der ers­ten Stunde, nach Kampfjets…

Die Schraube wird mun­ter wei­ter­ge­dreht – immer schnel­ler. Auf den Kommandobrücken herrscht Durcheinander. Angeheizt mit erschre­cken­der Aggressivität von Chefredaktoren und Politiker:innen eins­ti­ger «Friedensparteien» wie den Grünen, aber auch von Sozialdemokrat:innen, rei­hen sich Viele ein in die Einheitsfront der Waffengläubigen und mar­schie­ren geis­tig los Richtung «Krieg für Frieden».

Laut kla­gen sie über Putin den Aggressor und die durch sei­nen Angriffskrieg ver­ur­sach­ten Gräuel und Kriegsverbrechen. Zu Recht – die­ser Krieg ist ein Horror. Doch wie kann man bloss auf den Gedanken kom­men, dass sich in der aktu­el­len Situation durch Waffenlieferungen irgend­et­was zum Besseren bewe­gen lässt?

Wer glaubt, dass mit ein paar zusätz­li­chen Kampfpanzern der Ukraine zum «Endsieg» ver­hol­fen und damit die «Freiheit und Demokratie» des Westens geret­tet wer­den kön­ne, ist sei­ner­seits ein Opfer von Kriegspropaganda – auf «unse­rer» Seite. Neue Waffen bedeu­ten im wenigst schlim­men Fall eine Zementierung der aktu­el­len Pattsituation im Kampfgebiet, sprich eine Fortsetzung von Zerstörung, Tod und Elend in der Ukraine.

Für die Bevölkerung in den bereits zer­bomb­ten und zer­stör­ten Regionen im Osten der Ukraine und auf der Krim ver­heisst das gar nichts Gutes.  Ganz zu schwei­gen von jenen, die es dank nicht enden­den Waffenlieferungen in den kom­men­den Wochen und Monaten zusätz­lich tref­fen wird. Und mitt­ler­wei­len sind wir alle Kriegspartei gewor­den: die Mitglieder der Nato und jene, die auf dem NATO-Zugtrittbrett mitfahren…

Mit sei­nen stän­dig neu­en und wei­ter gehen­den Zugeständnissen zur «Unterstützung» des Selenski-Regimes zün­delt der Westen aber auch auf sei­nem eige­nen Pulverfass in Richtung Moskau – in der nai­ven Hoffnung, dass Zar Putin sei­ne Waffen fal­len lässt und «sor­ry» sagt. Dass Politiker:innen uns alle blind­lings und befeu­ert durch die Mainstream-Medien  im 21. Jahrhundert der­art gezielt und sehen­den Auges  ins Verderben rei­ten, ist kaum zu glau­ben – wird aber Tag für Tag wahr­schein­li­cher. Fehlt nur noch die Volksbefragung bei uns: Wollt Ihr den tota­len Krieg?

Dabei gab es schon lan­ge vor Kriegsbeginn fun­dier­te Analysen und klu­ge Stimmen, die vor einer Entwicklung, wie wir sie heu­te erle­ben, gewarnt haben. Und es gibt sie nach wie vor – zuhauf. Das Problem ist ein­zig: Wie kön­nen wir ihnen Gehör ver­schaf­fen? Und der Vernunft zum Durchbruch ver­hel­fen? Es wäre der Bevölkerung und den Soldat:innen im Kriegsgebiet zu wün­schen, dass die Schlächtereien end­lich ein Ende haben. Die Menschheit hat wich­ti­ge­re Probleme auf die­sem Planeten zu lösen, als die Kriegsmaschine am Laufen zu halten.

Der ame­ri­ka­ni­sche Ökonom Jeffrey Sachs hat das Problem in einem Interview letz­te Woche auf den Punkt gebracht. Er for­dert Verhandlungen anstel­le von wei­te­ren Waffenlieferungen : «Wir brau­chen Diplomaten. Leider haben wir im Moment jedoch weder in Deutschland noch in den USA Diplomaten, weil die deut­sche Aussenministerin und der Staatssekretär der USA sich nicht für Diplomatie ein­set­zen, son­dern für den Krieg.»

 

P.S.

Das Resultat von 3000 Jahren «Frieden schaf­fen mit Waffen»:

Innerhalb von 48 Stunden Ende Januar 2023

 

 

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